Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

so beginnen die Gemeindebriefe.

Auch die alten Briefe können Sie hier noch einmal lesen.
01/2006, 02/2006, 03/2006, 04/2006, 05/2006, 06/2006, 07/2006, 08/2006, 09/2006, 10/2006, 11/2006, 12/2006
Gemeindebriefe 2005, Gemeindebriefe 2004 und 12/2003

Dezember 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser!

Und wieder schlägt eine Tür zu. In letzter Minute war ich angehetzt gekommen, kurz vor Ladenschluss. Pech gehabt, man soll seine Geschenke eben nicht auf den letzten Drücker einkaufen.

Advent – die Zeit der offenen Türen? Jedenfalls klappern jetzt mehr Türen als sonst. Zunächst natürlich die vom Adventskalender, der inzwischen ja nicht mehr nur für Kinder eine Wartehilfe ist. Beliebt sind allerdings heutzutage auch die Päckchen- oder Säckchenkalender. Sogar Erwachsene verkürzen und versüßen sich gern die Zeit bis zum Heiligabend mit 24 netten Überraschungen. Das hat aber auch so seine Haken. Finden Sie mal rechtzeitig 24 Kleinigkeiten für den Liebsten und dann noch einmal 24 für jedes Kind. Das läppert sich. Dann doch lieber ein Bildchenkalender. Tag für Tag ein Türchen öffnen, hinter dem sich dann ein Teddybär, ein Schneemann oder ein Zweig mit Kerze dran versteckt.

Advent, die Zeit der geheimnisvollen Türen?

„Bite nich reinkomen. Faschbrechen.“ Das klingt schon sehr geheimnisvoll, bedeutet aber nur, dass hinter dieser Tür gemalt, gebastelt oder – schlimmer noch – gebacken wird. Jedenfalls entsteht da gerade eine ungeheure Unordnung, die irgendwer wieder sauber machen muss. Und das ist meistens nicht der Urheber...

Ist also der Advent eher eine Zeit der hastig zugeworfenen und fest verschlossenen Türen?

Passen würde es ja, schließlich erging es Maria und Joseph nicht anders, als sie ihr Kind erwarteten. Überall schlossen sich die Türen. Es war kein Platz in der Herberge.

So fühle auch ich mich manchmal im Advent. Es ist so viel zu tun, so viel zu bedenken. Um mich herum Weihnachtswichtel, Rentiere, Adventsbasteln und Spekulatius (vorher essen ist ja verpönt). „Komm, o mein Heiland, Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist“, kann ich da oft nicht mitsingen. Eher müsste ich sagen: „Tut mir leid, aber hier ist schon besetzt.“

Dabei mag ich das alles, den Kerzenschein und den Glitzerkram, die Weihnachtsmärkte und die Adventskalender. Nur so recht glücklich werde ich damit nicht, weil es bei mir zu Hause doch nie so schön ist, wie im Fernsehen oder durch das Fenster bei den Nachbarn (oder auch in meiner Erinnerung).

Was also nun? Vielleicht tut es ja in diesem Jahr auch eine nicht ganz so durchgestylte Dekoration. Vielleicht darf unerledigt bleiben, was ich auf letzten Drücker kaum noch schaffe. Mein Liebster freut sich wohl auch über einen Kuss und ein gutes Wort am Morgen...

Kann sein, dass dann doch noch die eine Tür aufgeht, die, auf die es ankommt.

Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen

Ihre

Kirsten Rasmussen

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November 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser!

"Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit ; ... ; weinen hat seine Zeit , lachen hat seine Zeit, klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit ..." „
Am 15. und 29. November werden wir uns diesen bekannten Worten des Buches Prediger stellen. Egal ob einer sein Leben genießt oder Krisen spürt: Dieses Gedicht greift hinein ins volle Menschenleben und fügt die großen Wendungen, die vielen Gedankensplitter und Gefühlsfetzen zusammen. Bringt sie auf den Punkt, indem es zu dem Schluss kommt: "Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon."
Es wird spannend sein, die Erlebnishälften mit ihrem Gegenteil – lachen und weinen – in Kontakt zu sehen. Hierzu lade ich Sie herzlich ein!

Schön war es, am Reformationstag in der Kirche die gesamte Wohltorfer Grundschule zu einem Schulgottesdienst zu Gast zu haben. Wir haben gesungen: „Lasst uns miteinander singen, loben, danken dem Herrn.“ Aber auch individuelle Töne und Farben spielten eine Rolle, um auszudrücken: Ob Kinder in der Schule oder Konfessionen des Christentums: Jede und jeder ist besonders und einmalig, und dennoch gehören wir zusammen – vielleicht wie die Farben eines leuchtenden Regenbogens.
"Niemand ist ausgeschlossen – alle gehören zusammen". Dies erlebten auch die jetzigen Hauptkonfirmanden, als wir darüber nachdachten, warum Paulus die Gemeinde als "Leib Christi" bezeichnet.

Gleich anschließend wurde es dann an diesem Samstagvormittag praktisch: Gemeinsam mit Kirchenvorstehern befreiten die Konfirmandinnen und Konfirmanden die Umrundungsmauer der Kirche von Efeu und von einem Grüngürtel, der die Mauer einzuhüllen begonnen hatte. Wir haben erlebt, dass eine gemeinsame Aktion Spaß machen und ein gutes Ergebnis bringen kann. Und sogar die Erbsensuppe hat geschmeckt ...
In der nun deutlich dunklen Jahreszeit wünsche ich Ihnen gute Erfahrungen von Gemeinschaft

Ihr
Jörg Rasmussen

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Oktober 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser!

Die geflügelten Worte aus dem Buch Kohelet (Prediger) des Alten Testamentes sind wie alte Bekannte, die gern ab und zu im Alltag auftauchen: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ Zum Beispiel, oder: „Alles hat seine Zeit“. Wer aber meint, Kohelet sei ein gänzlich negativer, weil skeptischer und pessimistischer Mensch, der hat ihn wahrscheinlich falsch verstanden. Viel mehr lehrt er, das Geschenk des Lebens mit allen Höhen und Tiefen anzunehmen und auszukosten. An vier Abenden im November und Dezember sollen diese Texte das Thema des Gesprächskreises sein. Ich lade Sie hierzu herzlich ein. Und wünsche Ihnen für die kommende Zeit – ganz im Sinne des Predigers Kohelet: Freude und Realitätssinn, Genuss und Arbeit, und die Freiheit, Glück als unverdientes Geschenk zu erleben..

Ihr
Jörg Rasmussen

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September 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser!

Im Buch der Weisheit steht der Monatsspruch für den Monat September: „Du aber, unser Gott, bist gütig, wahrhaftig und langmütig; voll Erbarmen durchwaltest du das All.“
Gottes Güte mag uns in den Sinn kommen in diesen Wochen vor dem Erntedankfest, wenn wir bedenken, wie sich rundet, was wir in diesem Jahr begonnen haben oder was auch ganz ohne unser Zutun sich vollendet – die Äpfel in unserem Pfarrgarten etwa: Wir haben den Baum nicht gepflanzt, wir haben wenig zu seiner Pflege getan. Es ist ein alter, knorriger Baum, schön anzusehen jetzt im Herbstlicht.
Gottes herbstliche Güte, sein „Durchwaltens des Alls“ finde ich in dem Gedicht Goldene Welt von Georg Britting:

Im September ist alles aus Gold:
Die Sonne, die durch das Blau hinrollt,
das Stoppelfeld,
die Sonnenblume, schläfrig am Zaun,
das Kreuz auf der Kirche,
der Apfel im Baum.

Ob er hält,
ob er fällt?
Da wirft ihn geschwind
der Wind
in die goldene Welt.

Ich grüße Sie herzlich und wünsche einen solchen goldenen Herbst,

Ihre
Kirsten Rasmussen

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August 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser!

Der Monat August bringt allerlei Neues: Das Schuljahr beginnt – auch für unsere Maxi-Kinder aus dem Kindergarten. Der Bau des Evangelischen Kindergartens in Wohltorf hat bereits begonnen und wir feiern diesen Neuanfang. Die neuen jüngeren und größeren Vorkonfirmandinnen und Vorkonfirmanden stellen sich auf den Konfirmandenunterricht ein. Ein neuer Gesprächskreis für Erwachsene beginnt. Es gibt noch eine Reihe anderer kleinerer Aufbrüche. Ganz schön rasant geht es ins zweite Halbjahr.
Man könnte den Boden unter den Füßen verlieren, wären da nicht immer wieder auch Punkte des Innehaltens. Für mich sind das gewiss die Zeiten des Läutens unserer Kirche am Morgen, am Mittag und am Abend. Wenige Minuten nur, aber eine Erinnerung daran, dass mein Tag nicht mir allein gehört. Und noch deutlicher in unseren größeren Zusammenhängen: Alle unsere Neuanfänge legen wir mit den dazu gehörigen Sorgen und Freuden in Gottesdiensten in Gottes schützende Hände.
Einen guten und erfrischten Start in alle neuen Vorhaben nach einem langen Sommer
wünscht Ihnen

Ihre
Kirsten Rasmussen

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Juli 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser!

Als es jetzt endlich warm und sonnig wurde, fragte mich eine Dame aus der Gemeinde vor dem Gottesdienst: „Heute singen wir doch hoffentlich `Geh aus, mein Herz`, oder?“ Schade, gerade an dem Sonntag hatten wir es nicht ausgesucht. Aber ich kann gut verstehen, dass dieses Lied ein echter „Schlager“ bei Alt und Jung ist. Denn es weckt in uns Bilder all der Sommerfreuden, die wir so gern haben: Licht und Farbe, blühende Blumen, Tiere mit ihren Jungen, zwitschernde Vögel ... Sommerferienstimmung. Auch kirchlich sind wir ja mit dem Trinitatissonntag beinahe in die „großen Ferien“ gegangen. Ab jetzt haben die Sonntage keinen Namen mehr, ab jetzt wird nur noch gezählt, in diesem Jahr aber „nur“ bis 21. Es ist mir ganz lieb so. Von Beginn des Kirchenjahres bis zum Sommer ballen sich so viele Feste, so viel besonderes, dass mein Herz ein wenig feiermüde geworden ist. Jetzt ist Zeit, sich in der Sonne zu wärmen, Zeit mal an gar nichts zu denken. Auch auf diese Weise erfüllt sich, worum die Konfirmandinnen und Konfirmanden in ihren Fürbitten gebeten haben: Menschen zu sein, die die Stille suchen, die sich Zeit nehmen, um bei Gott zu sein. „Da draußen und da drinnen, da atmet alles auf“, heißt es in einem anderen Sommerlied aus dem Gesangbuch. Einen solchen Sommer wünsche ich Ihnen allen: mußevoll und zum Aufatmen.

Ihre
Kirsten Rasmussen

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Juni 2006

Liebe Gemeinde!

Nun hat auch die 4. und letzte Konfirmation stattgefunden an Pfingsten, dem Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Und wieder war die Kirche reich mit Blumen geschmückt, die Eltern gespendet haben. Ein schöner Brauch, der in Zeiten knapper werdender Geldmittel Tradition werden könnte.
39 Jugendliche, davon 17 aus anderen Wohnorten, wurden an 3 Festtagen in 4 Gottesdiensten eingesegnet. Mit ihrem „Ja“ vor Gott und der Gemeinde haben sie sich zum Christsein bekannt und sind nun eigenständige Glieder der evang.- luth. Kirche in Deutschland.
Wie Sie wissen, ist Pastor Zschau seit Oktober 2005 im Vorruhestand. Dennoch hat er dem Wunsch der Konfirmanden und der Eltern entsprochen und die Konfirmanden bis zur Einsegnung unterrichtet und dann auch konfirmiert, übrigens im vollen Einverständnis mit unserem neuen Pastorenehepaar Rasmussen.
Ich weiß nicht, ob Ihnen bekannt ist, dass Pastoren im Vorruhestand Amtshandlungen nicht bezahlt bekommen. Aus diesem Grunde möchte ich mich auf diesem Wege bei Herrn Pastor Zschau im Namen des Kirchenvorstandes herzlich für diesen großen „ehrenamtlichen“ Einsatz bedanken. Ich glaube, er hat es aus Liebe zu seinem Beruf, den Konfirmanden und den Eltern getan.
Mit der Losung zum Pfingstfest aus 1.Mose 26,24:“Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen“ grüßt Sie alle herzlich

Ihre Brunhilde Schreblowski


Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

Der Monatsspruch Juni ist ein Aufruf zur Freiheit und zur Lebendigkeit des Glaubens:  „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!“
 In der frühen Christenheit gab es viele Menschen mit jüdischen Wurzeln, die  unter anderem das Gebot der Beschneidung und die Speisegebote noch als Christen beibehalten wollten. Diese Auffassung setzte allerdings andere, nichtjüdische Gemeindeglieder unter Gewissensdruck. Es stellte sich die Frage, ob nicht die Beziehung zu Gott allein durch das Geschenk der Verheißung und ihrer Annahme in Freiheit entscheidend sei? Können da weitere Gebote als das der Liebe zu Gott und zum Nächsten bindend sein? Paulus, Apostel und Briefschreiber, lehnt eben solche weiteren Bedingungen kategorisch ab. Ziel muss es nach Paulus sein, dass niemand durch die scheinbar richtigere Glaubenspraxis eines anderen an seiner eigenen gefundenen Gewissheit irre wird und sein Glaubensfundament zu verlieren droht. Denn wozu wäre dann Christus zu uns gekommen, wenn Menschen die Glaubensentscheidung ihres Gewissens in Frage gestellt sehen? So spitzt Paulus das Problem an anderer Stelle zu.
Vielleicht ist diese Grundentscheidung am Beginn des Christentums der Ausgangspunkt für den Respekt vor der Verschiedenartigkeit unserer Biographien und Glaubenswege bis heute. Christus ist das Ende aller Glaubensvoraussetzungen. So kann das Miteinander der Verschiedenen in seiner Kirche bestehen, und der pfingstliche Geist erhält diese Gemeinschaft zweifellos.

Mit herzlichem Gruß

Ihr
Jörg Rasmussen

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Mai 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

Der biblische Monatsspruch für den Mai 2006 spricht etwas scheinbar Selbstverständliches aus:
"Ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus" (Brief an die Galater, Kap. 3, 26).
Wo alle angesprochen sind, entsteht die Frage nach dem Wert dieser Aussage für den Einzelnen. Kann mich wirklich erreichen und begeistern, was offensichtlich für jeden gilt?
Ja, denn Gottes Kind zu sein, verbindet nicht nur mit Gott, sondern auch untereinander. Das spüren Viele besonders dann, wenn in der Kirche getauft oder konfirmiert wird. Welch ein tiefer Halt wird da erkennbar für das ganze Leben, und wie schön leuchten da die Vielen als Einzelne: Säuglinge, Jugendliche, Erwachsene und Alte. Alle sind miteinander verbunden in einem Fest. So viele Lichtspuren gehen von hier aus in die Vergangenheit und in die Zukunft!
Der Apostel Paulus aber schrieb mit seinen Worten an die Gemeinde Galatiens, die nach dem Punkt der Verbindungsstelle mit Gott und untereinander noch suchte. Oder besser gesagt: wieder suchte. Statt des verbindenden Glaubens und Vertrauens tauchten verschiedene Meinungen auf:
Um wirklich dazuzugehören, bedürfe es der Einhaltung bestimmter Frömmigkeitsregeln. Haltungen und Meinungen konnten plötzlich das Leben im Glauben eintrüben und unsicher machen.
Nein, hält Paulus dagegen. Und dieses Nein kann auch heute noch Gelassenheit und Klarheit verströmen: Was einer zum Gutsein immer noch drauflegen will, damit ihm wirklich das große Ja ganz sicher sein möge, all dies ist unnötig.
So wie bei einem Kind, das hinfällt und schreit. Es braucht nur auf die Beine gestellt werden und einen Kuss, um weiterzuspielen, mehr nicht. So ist der Glaube, den wir durch Christus haben, etwas Einfaches und Haftendes: Etwas für die Kinder Gottes.

Ihr
Jörg Rasmussen

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April 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

Einige graue Tage haben wir jetzt hinter uns. Mit Sehnsucht warte ich darauf, dass es wärmer wird, die Sonne ihr Gesicht zeigt. Noch im Winter habe ich in unserem Garten Blumenzwiebeln in die Erde gesteckt - jetzt schauen die ersten Blattspitzen hervor. Was wohl daraus wird?
Unter dem Dach der Kirche haben fleißige Helfer Nistkästen für Vögel und Fledermäuse angebracht. Wenn sie nur auch ihre "Untermieter" finden.
Die Wochen vor Ostern können von intensivem Warten gefüllt sein, Warten aufs Leben.
Für mich sind diese Tage gerahmt von zwei neuen Liedern aus dem Gesangbuch. An den grauen Tagen halte ich mich an ein Passionslied: "Korn das in die Erde, in den Tod versinkt, Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt - Liebe lebt auf, die längst erstorben schien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün." Ganz bestimmt, meine Tulpen werden wachsen, grün und frisch, und in unseren Nistkästen werden kleine Vogeleier liegen. Das Leben kommt. Die Sonne steigt jeden Tag etwas höher in den Himmel.
Vielleicht sehen wir auch zu Ostern noch nicht so viel vom blühenden Leben in der Natur. Das Aprilwetter ist bekanntlich unberechenbar. Trotzdem singen wir: Der schöne Ostertag! Ihr Menschen kommt ins Helle! Denn wir dürfen gewiss sein. Nach grauen, trostlosen Tagen ist Christus auferstanden. Das Leben bricht sich Bahn, in diesem Jahr und allezeit.

Gesegnete Ostern wünscht Ihnen

Ihre
Kirsten Rasmussen

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März 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

Die Passionszeit hat gerade begonnen, da gibt uns der Monatsspruch für den März etwas zu bedenken, das wir eher mit Weihnachten verbinden: Der Sohn Gottes kommt in die Welt. "Ja Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist.", sagt Martha, die Schwester des Lazarus (Joh 11, 27).
Anders als für Martha, die Zeitzeugin, ist es für uns oft schwer, die Geschichte des leidenden Erwachsenen mit der anrührenden Erzählung von der Geburt des kleinen Kindes zusammenzubringen. Und doch sind es Anfang und Ende einer Lebensgeschichte. In einem der seltener gesungenen Weihnachtslieder von Jochen Klepper heißt es: Vor deiner Krippe gähnt das Grab. Das können wir am frohen Weihnachtsfest kaum hören, noch weniger singen. Vielleicht aber wäre es ein Lied, das uns jetzt in der Fastenzeit unseren Glauben "erden" kann, denn es verbindet auf eindringliche Weise Leid und Freude des menschlichen Lebens.
Dass der leidende Christus wahrhaftig Mensch ist, weiß ich nicht zuletzt durch das, was die Evangelien uns an menschlich-schönem in Jesu Leben erzählen: von der Freude über die Geburt eines kleinen Kindes, vom Genuss guten Essens, vom Eifer im Gespräch über Gott und die Welt, von der Zuneigung zu Freundinnen und Freunden.
Diese guten Dinge zusammen mit der Erfahrung des Leidens machen die Fülle des menschlichen Lebens aus, auch des unseren.
Es stimmt tröstlich, Gott in allem Irdischen so nah zu wissen. Und es mag uns helfen, dass auch wir sagen können: Ich glaube.

Ihre
Kirsten Rasmussen

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Februar 2006

Liebe Gemeinde in Wohltorf und Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

Wir freuen uns sehr und sind dankbar, dass Sie uns so herzlich in Ihre Wohltorfer Gemeinde aufgenommen haben. Das tut uns jetzt am Anfang unserer Tätigkeit als Ihre neue Pastorin und Ihr neuer Pastor gut. Seit dem 16. Januar sind wir nun hier "im Dienst", und damit für Sie da.

Wir hoffen auf Gottes lebendigen Geist, auch darauf, dass Ihre Erwartungen und unsere Möglichkeiten und Vorhaben zueinander passen, und vertrauen zugleich auf ein gutes Zusammenwirken.
In unseren ersten Wochen haben wir schon feststellen können, dass viele Menschen hier sich ehrenamtlich mit großem Engagement für die Kirchengemeinde einsetzen. Das hat uns beeindruckt und ermutigt: Es sind so viele und so vielfältige Gaben hier in Wohltorf vorhanden!

Und auch wir bringen natürlich etwas mit. Zunächst einmal unsere ganze Familie, die drei Kinder, den Kater und uns selbst.
Dann aber auch unsere Erfahrungen und Neigungen.

Kirsten Rasmussen stammt aus Hamburg und hat ihre ersten Gemeindeerfahrungen als Jugendliche in Bergedorf gemacht, im Chor, als Kindergottesdiensthelferin und schließlich im Kirchenvorstand. Während des Studiums der Theologie in Hamburg arbeitete sie im Diakonischen Werk Hamburg in der damaligen Abteilung Ökumenische Diakonie im Bereich Osteuropa.
Heute leitet sie ehrenamtlich die Partnerschaft einer Hamburger Frauengruppe zu einem russisch-orthodoxen Nonnenkloster in der Nähe von St. Petersburg.

Jörg Rasmussen stammt aus Leck / Nordfriesland. Zu seinem Beruf fand er durch die dortige lebendige Jugendarbeit und nahestehende Vorbilder in der Kirchengemeinde. Im Studium interessierte ihn besonders die Verbindung persönlicher Glaubens- und Lebenserfahrungen und gesellschaftlicher Entwicklungen zu theologischen Themen. Geistlich-theologische Impulse hat er in den letzten Jahren in der Beschäftigung mit mittelalterlichen Denkern und spirituellen Anregungen amerikanischer Theologen gefunden.

Ihnen und uns wünschen wir, was der Monatsspruch aus der Hebräischen Bibel für Februar verspricht: Die den Herrn lieb haben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht.

Ihre
Kirsten Rasmussen und Jörg Rasmussen

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Januar 2006

Liebe Wohltorfer und Krabenkamper Gemeindemitglieder!

Gott spricht: Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht. Josua 1,5
Mit diesem Wort, das zugleich die Jahreslosung für 2006 ist, grüße ich Sie alle ganz herzlich. Ich wünsche Ihnen allen, dass dieses Versprechen, das Gott Moses' Nachfolger Josua gab, damit er das Volk Israel in das versprochene Land führt, für einen jeden von uns Gewissheit wird und Sie alle ein glückliches erfülltes Jahr 2006 erleben.
Für unsere Gemeinde hat dieses Wort auch eine ganz besondere Bedeutung. Nach 16 Jahren segensreicher Arbeit durch Pastor Zschau und Ehefrau Gundel wird nun ab dem 16. Januar 2006 das Pastorenehepaar Kirsten und Jörg Rasmussen das Ruder unseres Gemeindeschiffes übernehmen. So wie Gott Josua stärkte, bitten wir, dass Er auch das Ehepaar Rasmussen stärkt und zum Segen der Gemeinde werden lässt. Lassen Sie uns das Paar, das sich auf seinen Dienst in Wohltorf freut, mit offenen Armen und Herzen empfangen.
Gelegenheit dazu bietet der Einführungsgottesdienst, zu dem wir Sie herzlich einladen,

am Sonntag, dem 29. Januar 2006 um 10:00 Uhr
in unserer Heilig-Geist-Kirche zu Wohltorf.

Anschließend bitten wir zu einem Empfang im Gemeindesaal.
Bei aller Vorfreude will ich einen Menschen nicht unerwähnt lassen, der uns in der Zwischenzeit tatkräftig zur Seite gestanden hat: Pastor Heinrich Bellmann.
Er packte an. "Mach' ich" war stets sein Wort. Und er machte: Besuche, Konfirmandenunterricht, Gottesdienste, Andachten im Seniorenheim, fesselte die Kinder im Kindergarten mit biblischen Geschichten, er reparierte, was kaputt war, putzte was seinem Auge missfiel und war stets fröhlich dabei. Kurz gesagt, er war ein Gewinn für die Gemeinde und ein Mann der Tat! Da blieb es nicht aus, dass manches Gemeindemitglied uns sagte: "Der wäre doch was für uns!". Ich denke ein besseres Lob kann Pastor Bellmann für seinen Dienst hier nicht bekommen. Danken und verabschieden wollen wir ihn daher im Gottesdienst.

am Sonntag, dem 15. Januar 2006 um 10:00 Uhr
in unserer Heilig-Geist-Kirche zu Wohltorf

mit anschließendem Empfang im Gemeindesaal.
Warum Pastor Bellmann nicht bei uns bleibt, möchten Sie wissen? Ganz einfach. Auf Grund seiner Lebensplanung möchte er gerne noch an anderer Stelle wirken. Wir bleiben freundschaftlich verbunden und werden uns sicherlich bei der einen oder anderen Gelegenheit wiedersehen. Möge Gottes Segen und Geleit mit ihm sein.
Ihnen allen möchte ich danken für Ihre tatkräftige Unterstützung während der Vertretungszeit und für Ihr Verständnis, Ihre Gedanken und Ihre Gebete.

Herzlichst Ihre

Brunhilde Schreblowski

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