Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

so beginnen die Gemeindebriefe.

Auch die alten Briefe können Sie hier noch einmal lesen.
Gemeindebriefe 12/2003 und 2004, Gemeindebriefe 2005, Gemeindebriefe 2006, Gemeindebriefe 2007, Gemeindebriefe 2008, Gemeindebriefe 2009, Gemeindebriefe 2010, Gemeindebriefe 2011, Gemeindebriefe 2012, Gemeindebriefe 2013
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Dezember 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

da kann man noch so viel deuteln: Dass dieser Monat nicht der Mai ist, klärt der Blick aus dem Fenster und auf das Thermometer eindeutig.
Also: „Alles neu macht der Mai“ gilt nicht.
Aber das Frühjahr ist ja nicht die einzige Zeit, in der die Menschen Veränderung erwarten. Die Advents- und Weihnachtszeit ist auch eine solche Zeit. Das neue Kirchenjahr beginnt und nicht nur die Kinder warten auf Weihnachten, sondern die Erwachsenen ersehnen sich insgeheim die Erfüllung vielleicht auch existentieller Wünsche. Die Advents-und Weihnachtszeit ist die Zeit, da wir Menschen den Himmel offen hoffen.
Und auch in der Kirchengemeinde Wohltorf stehen Veränderungen an.
Der Beratungsprozess im Kirchengemeinderat ist weitgehend abgeschlossen. Ich kann Ihnen nun mitteilen, dass wir Friederike Probst zur neuen Vorsitzenden des Kirchengemeinderates gewählt haben.
Das freut mich sehr und ich wünsche Friederike Probst alles Gute und Gottes Segen!
Ich habe als Pastor unserer Gemeinde das Amt des Vorsitzenden in der Übergangszeit selbstverständlich übernommen. Jetzt gebe ich diese Aufgabe gern wieder ab und danke allen, die mich unterstützt haben.
Ich hoffe, dass uns der Teamgeist erhalten bleibt.
Ich hoffe, dass dieser Weihnachtswunsch in Erfüllung geht.
Also: Vieles neu macht das neue Kirchenjahr!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und ein friedvolles Jahr 2015.

Ihr Pastor Reinhard Stender

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November 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

in seiner November-Offerte schreibt ein bekannter Hamburger Weinhändler über den Monat November, dass er diverse schöne, gesellige Feiertage bereithielte.
Er zählt dann auf: Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag. Er schreibt weiter, dass man am besten entweder im sonnigen Süden sei oder am Kamin einen seiner tollen Weine genieße.

Nun sind Volktrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag Gedenktage, die sich möglicherweise keiner so großen Beliebtheit erfreuen. Dazu kommt häufig noch das typische „Novemberwetter“.
Aber das Leben im Allgemeinen erfreut sich auch zu Zeiten keiner großen Beliebtheit. Gerade dann, wenn es um Krieg, Versäumnisse und Tod geht. Diese „Details“ erspart uns das Leben einfach nicht.
Das ist ganz normal. Und, ob eine Reise in den Süden oder eine Flasche guter Rotwein immer die Lösung bringt, mag dahingestellt sein.

Ich halte es im Gegenteil für notwendig, dass die Menschen sich diesen Themen stellen. Sich vielleicht bewusst machen, wie gut das Leben es mit ihnen meint, weil eben Friede herrscht. Oder, dass sie sich dankbar erinnern, dass das gemeinsame Leben eben ein Geschenk ist, das begrenzt ist. Oder, dass wir alle etwas versäumen, Fehler machen oder echte Schuld auf uns laden.
Und da sind diese unbeliebten Gedenktage, die der Weinhändler so launig beschreibt eben ganz hilfreich, weil unser aller Sorgen Ort und Zeit haben, an dem sie ihren Platz haben.
Unsere Kirche bietet in der Stunde der Not, der Sorgen, der Dankbarkeit die Möglichkeit das Gedenken gemeinsam zu tun. Jeder und jede von uns wird dann feststellen: So allein bin ich gar nicht! Es tut gut, in Gemeinschaft zu erleben, dass unsere Schuld zum Beispiel uns vergeben wird, wenn wir sie ernsthaft eingestehen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Ich lade Sie ein in diesen mitunter so trüben Tagen, diese bergende Gemeinschaft in der Heilig-Geist-Kirche zu spüren.

Ihr Pastor Reinhard Stender

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Oktober 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

wir sagen: Herzlich Willkommen!

41 junge Menschen aus Wohltorf, Reinbek, Aumühle und Wentorf haben sich zum Konfir­man­denunterricht in Wohltorf angemeldet. Das freut mich sehr!

Seit dem 6. September „raucht ihnen nun der Kopf“:

Vorstellungen von Gott, Reformation, Rituale im Gottesdienst und vieles mehr.

Aber auch der Austausch über Leben und Sterben, ein Besuch bei einem Bestatter, die Viel­falt der Dienste der Kirche für die Menschen, ein Besuch im Haus Billtal, um nur einiges zu nen­nen.

Strammes Programm! Aber auch viel Interesse und großartige Jugendliche.

Sie erleben über den Unterrichtsstoff hinaus eine Gemeinschaft, in der die gegenseitige Rück­sichtnahme eingeübt wird und in der es nicht auf Leistung ankommt.

Wir, die Gemeinde, wollen ihnen zeigen, dass auch wir Interesse an ihnen haben und die Impulse, die neu hinzugekommene Menschen immer bedeuten, auch gern aufnehmen.

Begrüßen Sie, liebe Gemeinde, die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden, wenn sie sich am 9. November 2014 um 10:00 Uhr im Gottesdienst vorstellen.

Bis dahin grüße ich Sie und Ihre Familien,

Ihr Pastor



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September 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

in einem der schönsten Filme des Jahres 2012, dem Film „Best Exotic Marigold Hotel“, heißt es:

„Am Ende ist alles gut und wenn nicht alles gut ist, ist es auch nicht das Ende"

Man könnte sagen, dass der Kirchengemeinderat seit den bedauerli­chen Rück­tritten zu Beginn des Jahres und nach der aufregenden Ge­mein­de­ver­sammlung im Februar in diesem Sinne handelt.
Wir haben uns auf den Weg gemacht. Wir haben mit einer Begleitung be­gon­nen, die aber noch nicht abgeschlossen ist, weil die Ver­wer­fun­gen in der Heilig-Geist-Kirchengemeinde doch älter sind und tiefer ge­hen, als wir alle ver­mutet haben.
Aber wir sind auf dem Weg.
Erfreulich ist, dass mittlerweile vier Menschen aus unserer Gemeinde ge­sagt haben, wir wollen mitmachen auf diesem Weg und Kir­chen­vor­steherinnen und Kirchenvorsteher geworden sind.
Diese vier werden am 21. September 2014 in einem feierlichen Got­tes­dienst in ihr Amt eingeführt und alle Kirchenvorsteher werden gesegnet.
Im Anschluss an diesen Gottesdienst findet die im Februar verabredete zweite Gemeindeversammlung statt, auf der der KGR einen Zwischenbericht vor­stellen wird.
Erfreulich ist auch, dass die Sitzungen des KGR seit der Mai-Sitzung zum Teil öffentlich sind und dass der KGR monatlich die Gemeinde in “Aktuell“ in­for­miert.
Gar nicht erfreulich für uns alle ist – insbesondere für die neuen Kir­chen­vor­ste­herinnen und Kirchenvorsteher, dass einige Menschen in unserer Ge­meinde und auch solche von außerhalb, den Neuanfang zu ver­hin­dern ver­suchen.
Diese Menschen bittet der KGR eindringlich, ihr Verhalten zu ver­än­dern, weil es dem Neuanfang nicht förderlich ist. Ja, der KGR lädt diese Men­schen ein, sich konstruktiv, sachlich und offen an dem Weg zu beteiligen.
Wir sind alle ganz zuversichtlich, dass dieses große Projekt gelingen wird und bis dahin rufen wir uns immer mal wieder die Worte aus dem Film in Erinnerung:

„Am Ende ist alles gut und wenn nicht alles gut ist, ist es auch nicht das Ende"

Ich grüße Sie und Ihre Familien ganz herzlich,
Ihr Pastor Reinhard Stender

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August 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

in Ravenna finden sich großartige frühchristliche und byzantinische Mosaiken, die den Betrachter still werden lassen und ergreifen. Einerseits wegen ihrer Schönheit, aber auch wegen ihrer sparsamen und konzentrierten Darstellungen biblischer Botschaften.

Foto Ravenna

In der Basilika San Vitale findet sich unter anderen schönen Werken das abgebildete Mosaik. Es stellt die „Beinahe-Opferung“ von Isaak durch Abraham dar. Wir alle wissen, diese Geschichte ist gut ausgegangen. Abraham hat seinen geliebten Sohn Isaak nicht opfern müssen.

Man sieht Abraham mit dem Schwert ausholen und gleichzeitig innehalten, denn da ist die ihm Einhalt gebietende Hand Gottes aus dem Himmel kommend zu sehen. Einfach wunderbar.

Wenn alles so einfach wäre. In diesen Tagen erinnern wir uns an den Beginn des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren und an den Beginn des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren. Wir erinnern uns in einer Zeit der anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen unter anderem in Palästina und in der Ukraine.

Und es gibt wahrscheinlich nicht wenige Menschen, die sich ein Eingreifen einer höheren Macht wünschen, um dem Spuk ein Ende zu machen. Etwa eine Hand Gottes, die aus dem Himmel Zeichen gäbe.

Aber, das gibt es nicht. Und so sind wir Menschen gefordert, aus dem Kreislauf der Gewalt, aus der tödlichen Logik des Krieges Auswege zu suchen. Das ist schwer, aber unbedingt notwendig.

Ich grüße Sie und Ihre Familien ganz herzlich,

Ihr Pastor Reinhard Stender

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Juli 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

ich liebe den Sommer mit seinen langen sonnigen Tagen. Die Kinder haben Sommerferien und viele Familien freuen sich über die Zeit, die alle miteinander verbringen können. Eine seelische und materielle Großzügigkeit bemächtigt sich der Menschen. Und das finden sie keineswegs schlimm. In vielen Branchen geht der Arbeitsdruck zurück und man kann angemessener arbeiten, will sagen ruhiger und vielleicht konzentrierter. Der Sommer ist schon eine besonders schöne Zeit.
Auch in Wohltorf und Aumühle im Zusammenspiel der beiden Kirchengemeinden. Seit einigen Jahren feiern beide Kirchengemeinden ihre Gottesdienste im Sommer gemeinsam. Drei Sonntage in Wohltorf und drei Sonntage in Aumühle.
Für mich ist dies eine willkommene Gelegenheit, mich in diesem Sommer auf eine andere Form der Predigt zu freuen. Ich lade Sie ein, sich mit mir zu freuen.
Anfang bis Mitte August will ich in der Aumühler Kirche biblische Texte mit literarischen Texten „zusammenschauen“.
Den Anfang macht am 3.8. Jeremia mit seinen „Klageliedern“, die ich mit dem Dichter Georg Heym und seinem Gedicht „Der Krieg“ zueinander in Beziehung setzen will.
Weiter geht es am 10.8. mit dem Psalmbeter von Psalm 8, den ich mit dem Dichter Gottfried Benn und seinem Gedicht „Melancholie“ zusammenschauen möchte.
Zum Abschluss werde ich am 17.8. den Apostel Paulus und seinen Römerbrief mit dem Dichter Gotthold Ephraim Lessing und seinem Lustspiel „Minna von Barnhelm“ in Verbindung bringen.
Zu diesen sommerlichen „Gedankenwerkstätten“ lade ich Sie herzlich ein.

Ich grüße Sie und Ihre Familien und wünsche Ihnen allen einen gesegneten Sommer,

Ihr Pastor Reinhard Stender

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Juni 2014

Foto Konfi vor der Konfirmation 2014Foto Konfi vor der Konfirmation 2014Foto Konfi vor der Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014Foto: Fonfi vor Konfirmation 2014
Foto: Konfi vor Konfirmation 2014
Foto: Konfi vor Konfirmation 2014
Foto: Konfi vor Konfirmation 2014
Foto: Konfi vor Konfirmation 2014
Foto: Konfi vor Konfirmation 2014
Foto: Konfi vor Konfirmation 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

„Was soll nun werden?“, haben sich sicher die ersten Christen ge­fragt, nach­dem der Hauptakteur sich in den Himmel verabschiedet hat. Ja, was soll nun werden? Wie geht es weiter? Wer hält den La­den zusammen? Wer stiftet Sinn in der vielstimmigen ersten Chris­ten­gemeinde? Wer gibt Halt?
Fragen über Fragen. Und dann plötzlich ist alles anders: Die Fragen sind zwar nicht beantwortet; keine Probleme des Zusammenlebens oder der Organisation gelöst; und dennoch ist etwas entscheidend an­ders.
Die ersten Christen blicken nach vorn! Die Trauer über den Tod Jesu ver­wan­delt sich in ein Gefühl der Zuversicht. Sie rücken - trotz aller bestimmt existierenden Unterschiede und Ausein­an­der­set­zun­gen – näher zusammen und erinnern sich an die Geschichten vom Le­ben, die Jesus erzählt hat.
An die Streitgespräche, die er mit dem vielstimmigen Chor der Be­den­ken­träger um die Zukunft geführt hat; an die unwirklich an­mu­ten­den Dinge, die geschehen sind.
Sie fangen sie an, sich zu erinnern. Es ist ihnen wichtig. Es gibt ihnen Kraft, es mit den Herausforderungen und den Gefährdungen des Lebens auf­zunehmen.
Das könnte der Hintergrund gewesen sein für die unglaubliche Geschichte, die die Christen als Geschichte vom Heiligen Geist erzählen. Einem Geist, der den Blick auf alles verändert, noch ehe sich Dinge tat­säch­lich geändert haben.
Das ist der Geist, an den wir uns zu Pfingsten erinnern. Das ist der Geist, den wir spüren können an den Konfirmationen. Das ist der Geist, den wir erleben, wenn Jugendliche „Ja“ sagen zum Glauben, der sie in schönen Momenten überschwänglich sein lässt und in schwe­ren Momenten trägt.
Das ist der Geist der Beziehungen, der die Menschen lebendig wer­den lässt.
Das ist der Geist der Erneuerung, der uns geschenkt ist und den wir zu Zeiten so nötig haben.
Deshalb lassen Sie uns gemeinsam danken für unsere diesjährigen Kon­fir­mandinnen und Konfirmanden und ihnen herzlich gratulieren.
Ich grüße Sie und Ihre Familien.

Ihr Pastor Reinhard Stender

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Mai 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

„Wir woll´n es nicht verschweigen in dieser Schweigezeit: Das Grün bricht aus den Zweigen! Wir wolln das allen zeigen, dann wissen sie Bescheid“,
schreibt der Liedermacher Wolf Biermann in seinem Lied „Du, laß dich nicht verhärten“.

Foto Goldene Konfirmation

Dieses Lied hat er dem Dichter Peter Huchel gewidmet, der in der DDR unter Hausarrest stand und nicht veröffentlichen durfte und dem wir einige der schönsten Gedichte der deutschen Literatur verdanken.

Passion, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten. Das sind allesamt Feiertage der Christenheit und sind doch so viel mehr. Man spürt förmlich das Wiedererwachen der Natur nach der Winterzeit, das Wiedererwachen des Neuen Lebens nach der Tiefe des Todes überhaupt.

 So sind die Feiertage der Christenheit mit dem normalen Leben der Menschen verbunden. Menschen sagen „Ja“ zum neuen Leben, das aus den Zweigen bricht. Immer wieder und in ganz unterschiedlichen Lebenslagen. Und Jugendliche sagen in dieser Zeit „Ja“ zu ihrer Taufe und lassen sich konfirmieren. Aber das erwarten wir noch.

Ende März aber haben 11 „junggebliebene“ Erwachsene die 50. Wiederkehr ihres „Ja“ zur Taufe bekräftigt und Goldene Konfirmation gefeiert. Es war ein schönes Fest. Die Begegnungen und Gespräche haben auch gezeigt, dass der Christliche Glaube nachhaltig wirkt.

(Von links nach rechts: Wolfgang Pohl, Barbara Bergmann, Hannelore Grigo, Michael Siemers, Uta Seltmann, Hans-Hermann Benn, Angelika Lütjens, Helga Scholz, Karin Behnke, Angelika Fleischer, Peter Ahrens)

Ich hoffe, dass von den diesjährigen Konfirmanden in 50 Jahren auch noch einige sagen können: Ja, der christliche Glaube hat sich bereichernd und nachhaltig in meinem Leben erwiesen.

Genießen Sie mit Ihren Familien das Grün, das aus den Zweigen bricht und den neuen Anfang so schön sichtbar werden lässt,

Ihr Pastor Reinhard Stender

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April 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

zwar hat die Gruppe „Unheilig“ das Rennen um die Vertretung Deutsch­lands beim „Eurovision Song Contest“ am 10. Mai in Kopenhagen nicht ge­wonnen, aber sie gehört dennoch zu den angesagten Musikgruppen in Deutschland.
Der Name „Unheilig“ mag einigen befremdlich vorkommen – zumal, wenn er in einem Text auftaucht, der von einer Kirchengemeinde ver­ant­wortet wird.
Das finde ich aber gerade interessant.
Das neue Album von „Unheilig“ trägt den Titel: „Alles hat seine Zeit“. Und mit diesen Worten aus dem Alltag der heutigen Menschen sind wir auch mitten in der Weisheit unseres Glaubens. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie eng die Religion mit dem Alltag der Menschen auf so unaufdringliche Weise verbunden ist.
Für die einen ist „Alles hat seine Zeit“ eine fast nüchterne Beschreibung von dem, was das Leben an Struktur und Überraschungen bereithält. Für die anderen ist es eine zentrale Weisheit des Glaubens aus der Bibel, genauer gesagt, aus dem Buch des Weisen Kohelet, dem Pre­di­ger Salomos.
Leben und Glaube sind stärker miteinander verwoben, als manche mei­nen.
Das gilt auch für die Zeit der Passion, also die Zeit des Gedenkens an das Leiden Jesu und an das Leiden der Menschen überhaupt. Das Leben vieler Menschen steht zu dieser Zeit unter einem anderen Vor­zeichen. Einige verzichten, andere gedenken, wieder andere beten.
Und das gilt ebenso für die österliche Zeit. Die Zeit des Gedenkens an die Auferstehung Jesu von den Toten und die Tatsache, dass unser aller Leben zuzeiten einen neuen Anfang braucht und die Gewissheit, dass es diesen Neuanfang gibt. In Trauerphasen, nach schwerer Krankheit, durch berufliche Neuorientierung, in der Beziehung.
„Alles hat seine Zeit“:
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat sein Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; wei­nen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, weg­werfen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.“

Und bestimmt kommt die Zeit für die Gruppe „Unheilig“ auch irgend­wann noch einmal.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete österliche Freu­den­zeit und natürlich viele schmackhafte Ostereier.

Ihr Pastor Reinhard Stender

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März 2014

Liebe Schwestern und Brüder in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Es ist die Zeit, sich auf das Notwendige zu beschränken. Die 40 Tage bis Ostern laden dazu ein, sich zu sortieren, nach innen zu schauen, auf Gottes Wort zu hören und wenn möglich, unser Denken und Handeln wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Nach tiefgreifenden Veränderungen in der Kirchengemeinde Wohltorf ist es ein Segen, dass die Kirchenjahreszeit diese Nachdenk-Zeit bereithält. Bevor etwas neu werden kann, bevor neues, österliches Leben wachsen kann, braucht es ehrliche Einkehr und die Bitte um Einsicht und Wegweisung.
Ich denke an den Kirchengemeinderat in Wohltorf, der sich gerade diesem geistlichen Weg stellt. Mit Hilfe einer Beratung wird innegehalten, um zu verstehen, sich zu verständigen und verantwortlich zu gestalten. Danke, dass Sie diese Mühe auf sich nehmen! Gott segne alle Anstrengung und schenke ihnen Kraft und Liebe und Besonnenheit.
Ich denke auch an die Mitglieder des Kirchengemeindesrates, die im Januar nach langer Mitarbeit zurückgetreten sind. Auch für sie bedeutet diese Fastenzeit eine Gabe: Verantwortung loszulassen, zu trauern und hoffentlich auch, den Segen zu sehen und anzunehmen, der auf ihrem Tun lag. Auch Ihnen sage ich: Danke! Gott segne Ihren Weg.

Die Fastenzeit ist für uns alle eine Einladung zu überprüfen, welche Schwächen sich in unserem Leben eingeschlichen haben. In unserem evangelischen Verständnis geht es weniger darum, bestimmte Fastenregeln einzuhalten, als uns selbst zu prüfen, wo wir uns von Gott und den Menschen entfernt haben. Die evangelische Fastenaktion hat in diesem Jahr das Motto „7 Wochen selber denken – 7 Wochen ohne falsche Gewissheit.“ Gut lutherisch heißt das, sich selbst ein Bild zu machen und nicht vorgefassten Meinungen zu folgen.
Diese kritische Aufmerksamkeit tut uns, die wir täglich durch die Medien und eine unendliche Ratgeberflut umworben werden, sicher gut.

Ich wünsche Ihnen allen eine Fastenzeit mit heilsamen Einsichten.

Ihre Pröpstin Frauke Eiben

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Februar 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Sie kennen die Redewendung vom „Gordischen Knoten“. Ein Sinnbild für eine besonders verworrene Situation. Seinerzeit wurde das Problem von Alexander dem Großen durch das Schwert gelöst. Er machte keine An­stalten, den Knoten zu entwirren, sondern hieb ihn einfach entzwei.
In der Kirchengemeinde Wohltorf haben wir es mit einem Knoten zu tun, der an den Gordischen heranreicht. Nur dass wir ihn nicht entzwei schla­gen, sondern entwirren wollen.
Im Januar habe ich geschrieben, dass unser langjähriger Vorsitzender Arno Flügge sein Amt niedergelegt hat und nun muss ich Ihnen leider mit­teilen, dass noch weitere vier engagierte Kirchenvorsteherinnen und Kir­chenvorsteher ihren Rücktritt erklärt haben. Ich danke Marion Kock, Frauke Richter, Martin Tetzlaff und Rüdiger Thimm für ihren treuen Dienst in der Gemeinde. Die verbleibenden Kir­chen­vor­stehe­rin­nen und Kirchenvorsteher und ich bedauern die Rücktritte sehr, haben wir doch auf­grund der Spannungen während des vergangenen Jahres, die sich aus vielen verschiedenen Teilen zusammensetzten, Ende November 2013 im Kirchengemeinderat gemeinsam beschlossen, professionelle Hilfe zu suchen, um die Spannungen auszuräumen, den Knoten zu ent­wir­ren.
Aber, wie der große französische Filmemacher Jean Renoir einmal sagte, „das Schlimme im Leben ist, dass jeder seine Gründe hat“. Die vier zurückgetretenen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher ha­ben eben auch ihre Gründe und die müssen die anderen akzeptieren.
Die verbliebenen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher nehmen nun die professionelle Hilfe an, um den Knoten zu entwirren und tragfähige Strukturen für die Arbeit des Kirchengemeinderates zu ent­wic­keln. Wir sind alle zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird und wir darüber hinaus neue Mitglieder für den KGR gewinnen können, um un­sere Arbeit zum Wohle der Heilig-Geist-Gemeinde mit neuer Kraft fort­zusetzen.

Es grüßt Sie und Ihre Familien Ihr trotz allem zuversichtlicher Pastor

Reinhard Stender

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Januar 2014

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Zuversicht trotz Abgründen, Ungerechtigkeit und Streit, so etwa könnte die „Kurzzusammenfassung“ der diesjährigen Herrnhuter Jahreslosung lauten. Dem Motto, unter dem das neue Jahr von Seiten der Kirche gewissermaßen steht. Kein Zuckerguss. Im Gegenteil: Echte Themen!
Und die Welt ist voller echter Themen. Die Ungerechtigkeit, die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, der religiöse und politische Fanatismus, die Sprachlosigkeit zwischen Menschen und Ländern, die beinahe totale Durchsichtigkeit der Menschen, der Streit an vielen Punkten usw.
Da klingt ein Satz, wie: “Gott nahe zu sein ist mein Glück“ fast wie singen im dunklen Keller. Ist es aber nicht! Wenn wir nämlich nicht die Bilder des Glaubens von einem Leben hätten, dass nach anderen Maßstäben gemessen wird, könnten wir richtig einpacken.
Psalm 73, aus dem diese Worte stammen, kommt erst, nachdem er die Abgründe und Streitereien der Welt zur Kenntnis nimmt, zu dieser Äußerung der Zuversicht. Also hinschauen und überlegen und dann Handeln.
Wir sind in der Gemeindeleitung, dem Kirchengemeinderat, in einer schwierigen Zeit. Es gibt unterschiedliche Auffassungen über einige wichtige Themen. In diesem Zusammenhang ist leider unser erprobter und treuer Vorsitzender Arno Flügge zurückgetreten. Das bedauern ich und die anderen Mitglieder des KGR sehr. Wir danken ihm für den Dienst auch und besonders in unruhigen Zeiten. Wir werden Arno Flügge in einigen Wochen in einem festlichen Gottesdienst mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus danken und verabschieden.
Unsere Heilig-Geist-Gemeinde ist dennoch nicht führungslos. Bis wir das Leitungsteam neu besetzt haben, leite ich den KGR.
Wir sind schneller als erwartet an unsere Zuversicht erinnert und ich hoffe, dass jeder von uns am Ende dieses Jahres sagen und ausstrahlen kann: “Gott nahe zu sein ist mein Glück“

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Jahr 2014.

Ihr Pastor
Reinhard Stender

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