Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp!
Liebe Leserinnen und Leser!

so beginnen die Gemeindebriefe.

Auch die alten Briefe können Sie hier noch einmal lesen.
Gemeindebriefe 12/2003 und 2004, Gemeindebriefe 2005, Gemeindebriefe 2006, Gemeindebriefe 2007, Gemeindebriefe 2008, Gemeindebriefe 2009, Gemeindebriefe 2010, Gemeindebriefe 2011, Gemeindebriefe 2012
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Dezember 2013

Liebe Heilig-Geist Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Sterne sind eine schöne Sache und verheißen häufig einen beson­de­ren Status. Zum Beispiel bei Uniformen oder bei Hotelkategorien oder im Straßenverkehr oder bei Verdienstorden, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Je mehr Sterne oder je glänzender der Stern, desto besser! Bei dem Stern auf der Straße reicht selbstverständlich der Eine. Allen Ster­nenbesitzern ist der Status, den Sterne ausdrücken, ziemlich wich­tig. Das ist verständlich.
In diesen Tagen erinnern sich die Menschen auch noch an einen an­de­ren Stern. Einen Stern, der keinen Statuszuwachs verspricht. Im Gegen­teil, der eine Minderung des Status bedeutet. Und dennoch er­in­nern sich die Menschen ganz gerne an diesen Stern. Das soll einer ver­stehen. Ein Stern, der, wenn er leuchtet, einen Verlust bedeutet. Einen Verlust an Status, wo der uns doch so viel an Selbstwertgefühl gibt. Aber dennoch erinnern sich die Menschen ganz gerne an diesen Stern. Der, ganz klein und unscheinbar, fast kindliche Sehnsüchte weckt. Weil dieser Stern nämlich mit Status so rein gar nichts zu tun hat, sondern mit dem, was wir uns auch noch wünschen. Und noch mehr als den Status wünschen. Nämlich Verständnis, Vergebung und Liebe. Und das Aufregende daran ist, dass wir uns diesen Stern nicht ver­dienen oder kaufen müssen und auch gar nicht können, sondern geschenkt bekommen. Er wird gemeinhin der Stern über Bethlehem genannt und ist das Symbol für unsere kleinen, aber doch so großen Bedürfnisse, die doch so viel wichtiger sind, als die ganze Hatz nach einem möglichst hohen Status.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Ihr Pastor
Reinhard Stender

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November 2013

Liebe Heilig-Geist Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Renate Fallbrügbald ist Advent, ein neues Kirchenjahr beginnt.
Mit der ersten Adventskerze feiern wir den Beginn des neuen Kirchenjahres. Advent, das ist die Zeit der Hoffnung auf die große Ver­än­de­rung unter uns Menschen.
Als Pastorin im Kirchlichen Dienst in der Ar­beits­welt der Nordkirche (KDA), sehe ich in mei­nem beruflichen Alltag auf die drängenden The­men in der Arbeits- und Berufswelt. Mein Auf­trag ist es, den Dialog zwischen Kirche und Wirt­schaft zu befördern.
„Ach, so etwas gibt es auch in der Kirche?“, hö­re ich oft, wenn ich Menschen von meiner Ar­beit und der Arbeit des KDAs erzähle. Der KDA ist Kirche in Unternehmen, im Gewerkschaftshaus, der Handels­kam­mer und der Handwerkskammer, der Wirtschaftsbehörde, überall dort, wo Menschen arbeiten und Wirtschaft gestalten. Wir laden zu Vor­trä­gen, Diskussionen und zu Hintergrundgesprächen ein, wir beraten und be­gleiten Menschen und feiern Gottesdienste zu Themen, die Men­schen bei der Arbeit und im Beruf beschäftigen. Der KDA ist Kirche am anderen Ort. Er versucht, das Evangelium in den Wirtschaftsalltag zu bringen.
Während meiner Arbeit im KDA werde ich oft gefragt: „Und wo pre­di­gen Sie am Sonntag?“ Diese Frage zeigt mir, wie tief verankert und be­deutsam Gemeinde als Kirche vor Ort bei vielen Menschen ist. Ich le­be mit meiner Familie in Reinbek und freue mich, mit Ihnen Got­tes­diens­te zu feiern und Sie und das Gemeindeleben kennenzulernen und, wo es mir möglich ist, mitzuerleben. Wenn es Sie interessiert, erzähle ich gern aus meinem Arbeitsfeld und ich höre gern von Ihren Erfah­run­gen als Christen im Alltag der Welt.

Ein gutes neues Kirchenjahr wünscht Ihnen

Ihre Renate Fallbrüg
Pastorin im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche

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Oktober 2013

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Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

das sind sie nun also. Die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Nicht so viele, wie im letzten Jahrgang. Dafür aber weitaus angemessener für die Größe der Heilig-Geist-Gemeinde. Schon seit dem ersten Treffen zum Konfirmandentag Ende August ist deutlich, dass uns ein sehr interessierter Jahrgang anvertraut ist. Wir haben uns zuerst mit unseren Vorstellungen von Gott beschäftigt. Wie sehen unsere Gottesvorstellungen aus? Darf man sich die überhaupt machen oder hat man die „bauseits“ als Mensch? Wie bestimmen die unterschiedlichen Vorstellungen von Gott oder einem Höchsten Wesen unseren Umgang miteinander? Was könnte wohl Erich Kästners „Drei Männer im Schnee“ mit Gott zu tun haben?

Das sind so einige Fragen, die wir uns gestellt haben. An dieser „Gedankenwerkstatt“ wollen wir die Gemeinde teilhaben lassen. Mit Herz und Sinnen und Verstand.
Dazu laden die Konfirmandinnen und Konfirmanden und ich Sie zu einem Gottesdienst am 27. Oktober, um 11:00 Uhr ein.

Ich grüße Sie und Ihre Familie herzlich
Ihr Pastor

Reinhard Stender

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September 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

am 20. September jährt sich der Todestag des Dichters Theodor Fontane, der Dichter des „Stechlin“, der „Effi Briest“, der „Frau Jenny Treibel“, aber auch der Brief-Schreiber und der Lyriker.
Eines seiner Gedichte heißt: „Ja, das möchte ich noch erleben.“ Fontane meditiert darin über seine Dankbarkeit am Ende seines Lebens und darüber hinaus, was er gern noch erleben würde.
Auch wenn nicht jeder am Ende seines Lebens steht, so ist doch allen gemeinsam – so hoffe ich – das Gefühl der Dankbarkeit für all das, was ihnen in ihrem bisherigen Leben geschenkt ist. Und auch wenn für jeden etwas anderes wichtig ist, was noch zu erleben wäre, eint uns doch alle die Dankbarkeit, dass wir überhaupt leben können. In relativem oder üppigem Wohlstand. Wobei wir auch die Fragen – etwa wie gehen wir mit Menschen um, die nicht von ihrem Arbeitseinkommen leben können, oder mit Menschen, die von unserem Wohlstand angelockt werden oder wie verteidigen wir die Menschenwürde im Zeichen des Marktes und noch mehr Fragen - beantworten müssen.
Wir leben im Frieden und der ist nicht selbstverständlich in aller Welt. Die Konflikte in Syrien, mit dem Iran, in Palästina, aber auch in Nepal und in andern Teilen dieser durch Nachrichtenagenturen und Internet so klein gewordenen Welt sind nicht gelöst.
Es ist also noch eine Menge offen in der Nähe und der Ferne. Ob wir das noch erleben werden, dass alle Menschen in Frieden, Respekt, Freiheit und Wohlstand leben können?
Wir feiern am 6. Oktober das Erntedankfest und sollten in aller Dankbarkeit für das, was wir Gott und unseren Talenten verdanken, nicht vergessen, dass wir daran noch unermüdlich – jede nach seinen Möglichkeiten - weiterwirken sollten.

Ich grüße Sie und Ihre Familie herzlich
Ihr Pastor

Reinhard Stender

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August 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Das war ganz wunderbar!

Abschiedsfoto ToscanaDas Leben mit über dreißig Jugendlichen in Montaione in der Toscana. Das Projekt, einmal ganz anders Gemeinde zu leben, ist aufgegangen. Nachdem wir das alte Landhaus bezogen hatten, haben wir es belebt. In den Zimmern, in der Küche, in den Gemeinschafträumen, im Außenbereich. Wir haben Ausflüge gemacht, eingekauft und gemeinsam gekocht. Wir haben einen Film gedreht über das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg und damit bei den Dreharbeiten für Aufregung in dem kleinen Städtchen Montaione gesorgt. Wir haben allabendlich Andachten gefeiert und dabei gesungen und auch Theater gespielt. Unser Gesang war weithin hörbar, schön und sehr präzise. Und das, obwohl etliche behauptet hatten, sie könnten nicht singen. Aber, es kommt eben darauf an, dass man die Jugendlichen gewinnt und sie an ihrem eigenen Gesang Freude haben dürfen.
Leider ist diese schöne und auch ein wenig experimentelle Zeit schon vorbei. Ich hoffe aber, dass diese Zeit das Miteinander in Wohltorf befruchten kann.
Das Schöne am Reisen ist, das man mit vielen verschiedenen Eindrücken nach Hause kommt. Vielleicht gilt das für alle Auszeiten, die Menschen sich im Leben nehmen können. Und, wenn man sich das eine oder andere von diesen Eindrücken bewahren kann, dann ist möglicherweise die Gefahr nicht so groß, sich gleich wieder vom Alltag einholen zu lassen. Vielleicht gelingt uns das auch in den Gottesdiensten, in den Chören und im Leben unserer Gemeinde überhaupt etwas von dieser „Italienischen Reise“ zu bewahren. Kommen Sie doch selbst und schauen Sie, was wir in Italien gemacht haben: Am 22. September um 11:00 Uhr im Gottesdienst.

Ich grüße Sie und Ihre Familie herzlich Ihr Pastor

Reinhard Stender

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Juli 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

der Name „Ernst“ gehört wahrscheinlich nicht zu den Namen, die in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt haben. So wie etwa Marta oder Konstantin.
Und doch ist der Name „Ernst“ keineswegs angestaubt. Er strahlt eine tiefe Würde aus, die sich leider nicht allen Menschen erschließt.
„Ernst“ ist allerdings in aller Munde. Das meine ich ganz ernst! Und wenn Sie da anderer Meinung sein sollten, muss ich wohl ein ernstes Wort mit Ihnen sprechen. Die Krone erringt der Name bzw. das Wort „Ernst“ allerdings im geflügelten Ausspruch vom „Ernst der Lebens“. Der finge irgendwann an, müssen sich Generationen von jungen Menschen immer wieder sagen lassen.
Und zum Schulanfang wird dieser Ausspruch auch den Kindern mitunter auf den Weg gegeben. Und da ist es geradezu ein Geniestreich gewesen, dass Sabine Jörg und Ingrid Kellner in ihrem Kinderbuch mit eben diesem geflügelten Wort vom „Ernst des Lebens“ auf so humorvolle und leichtfüßige Weise dem „Ernst“ zu seiner eigentlichen Bedeutung verhilft.
Die kleine Annette erwartet ihren Schulanfang und alle Erwachsenen bereiten sie darauf vor, dass nun der Ernst des Lebens begänne. Und ihr ist schon ganz blümerant zu Mute. Sie kommt nun nach dem ersten Schultag nach Hause und hat im Wesentlichen zu erzählen, dass sie sich mit einen Mitschüler angefreundet hätte. Und der heißt: „Ernst“ und ist sehr nett. Auf das Wiedersehen mit ihm freue sie sich am meisten, wenn sie morgen wieder in die Schule ginge.
So, nun wünsche ich allen Schulanfängerinnen und Schulanfängern in diesem Jahr alles Gute bei der Entdeckung des „Ernst des Lebens“. Und allen Eltern wünsche ich heitere Gelassenheit bei der Begleitung ihrer Kinder.

Herzlich und heiter Euer und Ihr Pastor

Reinhard Stender

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Juni 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Foto Casa Figlinein wenigen Tagen geht es los. Eine Gruppe von über dreißig Jugendlichen aus Wohltorf und Umgebung wird in die Toskana zu einer Jugendfreizeit aufbrechen und dort 14 Tage lang Gemeinde einmal anders erleben. Fernab von den abgezirkelten Terminen: 15:45, 16:15, 16:45 Uhr,… usw. werden sie ganz handgreiflich sehen, dass Gemeinde auch ganz anders funktionieren kann, als in Wohltorf und vielen anderen Gemeinden üblich. Die Jugendlichen sind alle mitverantwortlich für das Leben vor Ort. Einkaufen, Kochen, Abspülen, Bäder und Toiletten reinigen aber auch die tägliche Feier von Andachten zu selbstgewählten Themen und die Auseinandersetzung mit einem biblischen Text und die zeitgemäße und verständliche Umsetzung dieses Textes, gehören dazu. Natürlich ist auch die Wahrnehmung des Gastlandes durch Kultur, Gerüche und Geschmack, durch Begegnungen mit Menschen Bestandteil dieses Projektes. Sie werden vielleicht fragen, warum geht nicht auch Wohltorf? Tja, manchmal muss man gehen und den Blick von außen suchen auf das, was man so selbstverständlich tut. Und dann können einem plötzlich Dinge auffallen, die man unbedingt verändern möchte. Der Blick von außen ist heilsam und notwendig. Mit diesem Gedanken bin ich schon lange nicht mehr bei einer Jugendreise in die Toskana, sondern bei dem alltäglichen „Hamsterrad“, in dem die meisten von uns ihr kostbares Leben verbringen - und keinen Weg nach draußen finden. So ist die Urlaubs- und Ferienzeit nicht nur eine Zeit des Auftankens, sondern möglicherweise auch die Gelegenheit, um einen Blick zu riskieren auf das, was wir alle so selbstverständlich tun und vielleicht gar nicht tun wollen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Zeit außerhalb des Hamsterrades. Also: Schöne Ferien!

Herzlich Ihr Pastor

Reinhard Stender

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Mai 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Konfirmanden 2012Das sind nun die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden. Sie haben sich in den vergangenen Monaten mit den wesentlichen Inhalten des christlichen Glaubens auseinander gesetzt. Sie haben darüber hinaus einen Bestatter besucht und ihm Löcher in den Bauch gefragt, sie haben das „Haus Billtal“ besucht und sich mit den Bewohnern über das Leben - jeweils aus ihrer Warte - ausgetauscht ; sie haben zwei Gottesdienste vorbereitet und mit der Gemeinde gefeiert; sie haben die Gemeinschaft während des Abendmahles ganz sinnlich erfahren können; sie waren dabei, als einige von ihnen unter anderem am frühen Ostermorgen getauft worden sind.

Kurz, sie haben in den Monaten des Konfirmandenunterrichtes eine Menge erfahren, erlebt und sind vielen Menschen begegnet. So können sie während der Konfirmationsgottesdienste herzhaft „ Ja“ sagen zum christlichen Glauben.

Ich bitte Sie nun als Gemeinde, ebenso herzhaft „Ja“ zu sagen zu den konfirmierten jungen Menschen, die mit ihren frischen und mitunter auch ungewöhnlichen Ansichten die Gemeinde bereichern.

Ich grüße Sie und Ihre Familien,

Ihr Pastor

Reinhard Stender

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April 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

den 12. August 2011 werden meine Familie und ich und die Heilig-Geist-Gemeinde zu Wohltorf sicher nicht vergessen.
Ich war von einer Sekunde auf die andere dem Tode nahe. An die Ausübung meines Dienstes in der Gemeinde war von diesem Moment an nicht mehr zu denken.
Das ist nun mehr als 20 Monate her. Und sofort erklärte sich Pastor Jörg Giesen bereit, die Wohltorfer Kirchengemeinde in diesem Moment nicht allein zu lassen. Jörg Giesen war den Menschen in Wohltorf aus der Zeit des Überganges zwischen den Pastoren wohl vertraut. Ein glücklicher Umstand also. Er wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes gewählt, er hat die Gottesdienste mit der Gemeinde gefeiert, er hat den Unterricht der Konfirmandinnen und Konfirmanden übernommen, er hat die Menschen bei Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung begleitet.
Und dafür bin ich, zusammen mit dem Kirchenvorstand und der Gemeinde, ihm sehr dankbar!
Ende des Monats April hört Jörg Giesen mit seinem Dienst in unserer Gemeinde nun auf. Sie können sich von ihm im Gottesdienst am 28. April 2013 verabschieden und ihm danken.
Zu danken aber haben wir noch einem anderen Menschen: Carmen Giesen, seiner Frau.
Sie hat alles mitgetragen und ihm den Rücken freigehalten. Für Carmen Giesen war es auch keine Frage, der Wohltorfer Gemeinde in der Zeit der Not zu helfen und die Zeit des Ruhestandes ihres Mannes mit der Gemeinde zu teilen. Nun hat sie ihren Mann wieder. Meine Familie und ich, der Kirchenvorstand und die Gemeinde sind auch ihr dafür sehr dankbar!
Ab 1. Mai 2013 ist es nun soweit: Ich werde den Dienst in der Gemeinde mit voller Stundenzahl wieder aufnehmen. Ich bin noch etwas verlangsamt durch meine schwere Krankheit, aber das werden Sie und Ihr mir sicher nachsehen. Ich fühle mich bereit, die Herausforderungen anzunehmen und bin allen Menschen dankbar, die mich unterstützt haben und weiterhin unterstützen werden.

Ich grüße Sie und Ihre Familien ganz herzlich.
Ihr dankbarer Pastor
Reinhard Stender

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März 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

Das letzte Abendmahl Jesu
Es ist manchmal nicht ganz leicht zu akzeptieren, dass unser Abendmahl seine Wurzeln im Judentum hat.
Jesus hat nämlich am Abend vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern das jüdische Passahmahl gefeiert. Jedes Jahr hat er es gefeiert. Bis heute hin erinnern sich die Juden jedes Jahr zur Passahzeit eine Woche lang an ihre Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens.
Aber nun geschieht bei seinem letzten Passamahl etwas Besonderes. Uns wird überliefert, dass Jesus zwei Elementen des Passahmahles, dem „ungesäuerten Brot“ und dem „Kelch der Versöhnung“ eine eigene neue Deutung gegeben hat.
Er nahm das Brot, wie es zur jüdischen Passahtradition gehört, sprach das Dankgebet darüber, brach es und gab es seinen Jüngern. Aber jetzt war es nicht mehr das „Brot des Aufbruchs“, um schnell in die Freiheit zugelangen. Das Neue war, er verglich das Brot mit seinem Leben. Dieses Brot wird euch an all mein Tun und Lassen erinnern. Mit Leib und Seele hat er so gelebt. Deshalb sagte Jesus: „Das ist mein Leib“.
Und es wird so sein, dass sie mich dafür kreuzigen werden.
Und dann erzählen die Abendmahlsgeschichten des Neuen Testaments, dass er den jüdischen „Kelch der Versöhnung“ nicht - wie traditionell üblich - nahm, um an die Versöhnung zwischen Gott und seinem Volk Israel zu erinnern. Jetzt verband Jesus diesen Kelch mit der Versöhnung, die er allen Völkern bringen würde. Alle Welt sollte die Möglichkeit erhalten, an diesem Bund Anteil zu bekommen. Und dann sagte Jesus: „Nehmt hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“
Alle Welt erhält die Chance, von der Vergebung zu leben. Das Passamahl erinnert die Juden an die Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens. Aber als Christen erinnert uns das Abendmahl daran, dass unser Glaube an Jesu Leben und sein Sterben und seine Auferstehen uns von den Mächten und Ängsten befreit, die uns zu unterwerfen versuchen.
Das Abendmahl will uns also befreien, für neue Wege frei zu sein. Jesus erinnert uns, die Wertschätzung des Menschen zu achten und der Gerechtigkeit Gottes zu folgen, dass niemand verloren geht.

Ihr Pastor
Jörg Giesen

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Februar 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

In diesen Tagen beginnt die Passionszeit. Ein etwas aus der Mode gekommener Begriff für das Leiden. Christinnen und Christen auf der ganzen Welt erinnern sich in den sieben Wochen nach Aschermittwoch an die Leiden Jesu Christi.
Mit dieser alljährlichen Erinnerung ist eine große Möglichkeit verbunden: Menschen können dem eigenen leidvollen Erleben Raum gewähren, es aussprechen und miteinander aushalten. Die Wochen der Passionszeit sind wie ein Gefäß, in dem das Leid gesammelt werden kann, damit die Ursachen des Leidens nicht vergessen, aber auch beseitigt werden können. Und damit auch die Trauer einen Platz hat.
In der Geistesgeschichte der Menschheit gibt es ein Wort für diesen Vorgang: Katharsis. Damit ist die Läuterung, die Veränderung gemeint. Katharsis ist der Weg in eine Zukunft, die das Leiden wohl kennt und erinnert, aber nicht beim Leiden stehen bleibt.
Katharsis heißt: das Leiden kennen und erinnern und mit der Kenntnis und Erinnerung unbedingt nach vorne zu schauen und das Leiden als Quelle von Kraft, von Veränderung und von Selbsterkenntnis zu nutzen.
Das ist in unserem Glauben mit den Worten „Passion“ und „Ostern“ umrissen. Und das trifft es: Denn, wozu sollte man das Leiden bedenken, wenn man nicht Kraft für die Zukunft daraus schöpfen könnte? Das gilt für das Leiden Jesu Christi und allemal für das Leid eines jeden Menschen, damit er gestärkt in die Zukunft des Lebens gehen kann.
So wünsche ich Ihnen von Herzen, dass Sie das Leid, das Ihnen widerfährt, auch als Kraftquelle für Ihre Zukunft erleben können.

Ich grüße Sie und Ihre Familien herzlich

Ihr Pastor Reinhard Stender

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Januar 2013

Liebe Gemeinde in Wohltorf und am Krabbenkamp,
liebe Leserinnen und Leser,

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13,14) Jahresmotto 2013

Der ersten Satzhälfte könnten wir ja zustimmen. Denn jeder weiß, dass sein letztes Hemd keine Taschen hat.
Aber das hat Konsequenzen für unser Leben. 

Im Judentum gibt es das sogenannte „Laubhüttenfest“. Acht Tage hält sich die Familie so lange wie möglich in einer selbst gebauten „Laubhütte“ auf. Sie haben sie im Vorgarten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon errichtet. Hier werden die Gäste empfangen. Hier wird mit den Kindern gespielt. Entscheidend ist nur, dass die Zweige, die oben auf die Hütte gelegt wurden, noch den Blick zu den Sternen offen lassen. Diese „Laubhütten“ werden gebaut, um sich an die Zeit der Wüstenwanderung zu erinnern, wo die Israeliten in solchen Hütten gelebt haben. Aber die eigentliche Wichtigkeit dieser „Laubhütten“ liegt in der Botschaft, die mit dieser Art zu leben, verbunden ist. „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“

Es ist nicht gemeint, dass wir uns aus allem heraushalten und keine Verantwortung zu übernehmen brauchen, weil ja schließlich alles vorläufig ist. Wer sich heraus hält, verliert vielfältige Gestaltungräume, die Gott uns eröffnen will. Wir sind beschenkt worden mit allem, was wir zum Leben brauchen. Du schaust auf deiner Hände Werk, und hast die Güte Gottes vor Augen, dem du alles verdankst. Du siehst die Sterne über dir, Gott hat dir die Erde mit Qualität und Lebenswert geschenkt.
Schaffen wir es, zu leben und den Augenblick trotz der Erkenntnis zu genießen, dass wir hier nicht bleiben?
Es ist tatsächlich eine große Weisheit, sich frei zu machen von dem Druck, das Leben perfekt zu meistern und alles im Hier und Jetzt geregelt zu bekommen. Die Nachkommen werden es einem danken, wenn es noch mehr im Leben gab als Gewinn und Erfolg.

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ 

Die zweite Satzhälfte ist ein Sehnsuchtswort. Man kann sich das gut vorstellen, wie die Israeliten in der Zeit ihrer Wüstenwanderung in ihren „Laubhütten“ diesen einen großen Wunsch hatten, dass sie trotz aller Irrwege und Abwege von Gott geleitet werden.
Hier ist das Suchen ein ganzheitliches Hinwenden, Ausrichten nach ewig Beständigem.
Dabei helfen mir Fragen wie: Woran orientiere ich mich? Wie tragfähig ist mein „Lebenshaus“ und wie kann es lebendig bleiben? Letztlich geht es um Hingabe an Gott. Von ihm allein bezeugt die Bibel, dass er „bleibend“ ist. Unser Jahresmotto umschreibt, was „Glauben“ heißt, mit Gott unterwegs zu sein und immer wieder neu aufzubrechen mit und zu ihm.

Mit den besten Wünschen für das Neue Jahr

Ihr Pastor Jörg Giesen

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